Mittwoch, 7. Januar 2015

Alfarabi - Denker zwischen Orient und Okzident






Alfarabi - Denker zwischen Orient und Okzident:
Eine Einführung in seine politische Philosophie

Broschiert – von Norbert Campagna  (Autor)
Der Philosoph Alfarabi (um 870 – 950 n. Chr.) wirkte in der Blütezeit der islamischen Philosophie im 9. und 10. Jahrhundert.

Seine politische Philosophie war bestimmt von der Frage: Soll die Philosophie oder die Religion, die natürliche Vernunft oder die übernatürliche Offenbarung leitend bei der öffentlichen Organisation des Staates und der privaten Organisation des individuellen Lebens wirken?
Der griechischen Tradition verpflichtet setzte er zum philosophischen Brückenschlag zwischen Orient und Okzident an mit nachhaltigen Wirkungen auch in der abendländischen Philosophiegeschichte.

Alfarabi scheute nicht den Gegensatz zu konservativen Tendenzen der damaligen muslimischen Theologie, wenn er in politischen Fragen den Vorrang der Philosophie vor der Religion behauptete.
Letztere bringt ihm zufolge die Wahrheit immer nur in einer partikularen Form zum Ausdruck, die dem jeweiligen Volk, an das sie sich wendet, angepasst ist. Demgegenüber stellt die Philosophie die Wahrheit in ihrer universellen Form dar. Unter anderem ist es diese These des Vorrangs des Universellen vor dem Partikularen, wobei Letzteres nicht einfach ignoriert wird, die Alfarabi auch für die heutige Epoche interessant und wichtig macht.





Er beschäftigte sich mit Logik, Ethik, Politik, Mathematik, Philosophie und Musik. Er kannte unter anderen philosophische Werke vonAristoteles (nebst einigen wichtigen Kommentaren) und Platon, die ihm bereits in persischer oder arabischer Übersetzung vorlagen, und trieb auch die Übersetzung weiterer Texte voran.
Er war der Ansicht, dass die Philosophie nunmehr in der islamischen Welt ihre neue Heimat gefunden habe. Philosophische Wahrheiten hielt er für universell gültig und betrachtete die Philosophen als Propheten, die zu ihren Erkenntnissen mittels göttlicher Inspiration (arab. waḥy) gelangt seien.
Sein Kitāb al-Mūsīqā al-kabīr (Großes Buch der Musik) gilt als umfassendste Schrift der islamischen Musiktheorie und Musiksystematik. In seinen Schriften zur Musik verband er seine detaillierten Kenntnisse als ausübender Musiker und seine sachliche Präzision als Naturwissenschaftler mit der Logik der Philosophie.

Zu von ihm beschriebenen Musikinstrumenten gehören unter anderem das zitherähnliche Saiteninstrument šāh-rūd und die Langhalslaute ṭunbūr al-baghdādī.









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