Samstag, 13. September 2014

Die Geschichte der arabischen Völker





Die Geschichte der arabischen Völker:
Weitererzählt bis zum Arabischen Frühling von Malise Ruthven

Gebundene Ausgabe – 25. September 2014 von Albert Hourani (Autor), Manfred Ohl (Übersetzer), 
Hans Sartorius (Übersetzer)Albert Hourani, 1915 als Sohn libanesischer Eltern in Manchester geboren, studierte in Oxford. Er lehrte zunächst an der Amerikanischen Universität in Beirut. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als Attaché der britischen Regierung beim Armeehauptquartier in Kairo.
Nach dem Krieg lehrte er in Oxford am St Anthony's College; zuletzt – bis 1971 – war er Direktor des Middle East Center. Seit 1979 emeritiert, wirkte er als Gastprofessor in Chicago, Harvard und Dartmouth.
Albert Hourani starb 1993

DAS GRANDIOSE MEISTERWERK, DER KLASSIKER ZUR GESCHICHTE DER ARABISCHEN WELT, von den Anfängen des Islam bis heute.

Jetzt in einer repräsentativen Neuausgabe mit einem aktuellen Nachwort, das die Geschichte bis zum Arabischen Frühling weitererzählt.

Der große Orientalist Albert Hourani, ein Wanderer zwischen den Welten, präsentiert in seinem elegant erzählten Klassiker die gesamte Geschichte und Kultur der arabischen Völker seit dem 7. Jahrhundert. Brillant beschreibt er die rasante Verbreitung des Islam und erzählt von den Gelehrten, Völkern und Ereignissen, die die arabische Welt prägten. Er schildert Aufstieg und Ende des Osmanischen Reichs, die Folgen der europäischen Expansion und die Konflikte in der Region, bis hin zur Intifada und den Golfkriegen. Wie es danach bis zum Arabischen Frühling weiterging, erzählt der bekannte Publizist und Islamwissenschaftler Malise Ruthven in seinem aktuellen Nachwort.

Fulminante historische Erzählung und kluge Analyse zugleich, ist das Buch ein unentbehrlicher Beitrag zum Verständnis der heutigen arabischen Welt.


Die arabische Welt wir hier im Westen oft als Bedrohung empfunden und bei dem Wort Islam denkt man sofort an fundamentalistische Terroristen. Albert Hourani bemüht sich in seinem Buch, diese Vorurteile auszuräumen und wirbt für Verständnis indem er die Entwicklung der heutigen arabischen Völker nachvollzieht.
Besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Entwicklung von Recht und Gesellschaft. Gerade die Beschreibung der islamischen Rechtstraditionen kann mit einigen Vorurteilen aufräumen.
Leider muß ich sagen, daß das Buch recht trocken geschrieben ist und stellenweise recht schwierig ist dem Autor zu folgen. Man muß oft im dem seht nützlichen Glossar nachschlagen, was den Lesefluß leider stört. trotzdem ist das Buch informativ und man wird nach der Lektüre, die Nachrichten aus dem Nahen Osten mit anderen Augen sehen.

Donnerstag, 11. September 2014

Abbas al-Awwal, Schah Abbas I.




Schah Abbas I.

war ein persischer Herrscher aus der Dynastie der Safawiden (Safawiden war der Name einer Herrscherdynastie im Iran, die von 1501 - 1736 n.Chr. regierte und die Schia als Staatsreligion vorgab).

Er regierte von 1587 bis 1629 n.Chr. als Schah von Persien. Er kam an die Macht, nachdem er seinen Vater in einer Palastrevolution gestürzt hatte. Abbas I. gelang es sein Reich zu vergrößern, indem er die Usbeken bei Herat (eine Stadt im westlichen Afghanistan im Tal des Hari Rud) besiegte und aus Chorasan (eine historische Region in Zentralasien) vertrieb. 

Auch führte er einige Kriege mit den Osmanen. 1598 verlegte er seine Hauptstadt von Qazvin nach Isfahan, wo er viele Bauwerke errichten ließ. 1599 soll Abbas I. seine Armee mit Hilfe der Engländer reformiert haben. Mit dieser neuen Armee konnte er 1603 die Osmanen besiegen und eroberte so die westpersischen Gebiete und den Irak. 1605 vertrieb er die Osmanen aus Basra.
Er führte zudem 1609-1610 einen Krieg gegen den kurdischen Emir Emirhan Lepzerin und eroberte deren Burg von Dimdim, die am Urmiasee lag. Zahlreiche Kurden sollen nach Chorasan deportiert worden sein.
1615 schlug Abbas I. einen Aufstand der Georgier in Tiflis nieder, wobei mehr als 60.000 Menschen starben und weitere 100.000 vertrieben wurden. Eine Allianz zwischen Osmanen und Tataren wurde 1618 ebenfalls geschlagen. 1622 eroberte er die Insel Hormuz von den Portugiesen zurück. Zu dieser Zeit gründete er die nach ihm selbst benannte Stadt Bandar Abbas.

Als Abbas I. starb, reichte sein Reich vom Tigris bis zum Indus. Aus Angst, dass er ebenfalls von einem Familienmitglied gestürzt werden würde, ließ er seinen ältesten Sohn Safi Mirza töten und andere Angehörige einsperren. Abbas I. Nachfolger wurde sein Enkel.

Aufgrund seiner militärischen Erfolge wurde er auch "der Große" genannt. Zahlreiche in seiner Zeit gebaute Bauwerke wie die große Moschee in Isfahan waren ursprünglich nach ihm benannt. Nach der Islamischen Revolution im Iran wurden derartige Benennungen aber aufgehoben, da die Zeit der Gewaltherrschaft im missbrauchten Namen des Islam nicht geehrt werden sollte.

Abdülbaki Pascha Bibliothek





Abdülbaki Pascha Bibliothek (Abdülbaki Paşa Kütüphanesi) ist eine ehemalige kleine Bibliothek unmittelbar neben der Merkez Efendi Moschee.

Sie wurde einstmals für den Gouverneur von Marasch (Maraş) namens Abdülbaki Pascha (Paşa) in Istanbul als Schrein gegründet. Unmittelbar neben dem Gebäude befinden sich Gräber. Man hat aber Abstand davon genommen, das Gebäue als Schrein zu nutzen und es wurde zu einer Kinderbibliothek umfunktioniert. Zuvor wurde es dann auch als Schule und als Lagerhalle genutzt.

Ab ca. 1970 n.Chr. war es als Kinderbibliothek bekannt. Das kleine Gebäude steht auf einem nahezu quadratischen Grundriss und hat eine Kuppel. Das 2007 n.Chr. verfallene Gebäude wurde vom Stadtamt restauriert und als Abdülbaki Pascha Neyhane, also ein Gebäude zum Spielen des Instruments "Ney" für kulturelle Veranstaltungen dem Publikumsverkehr eröffnet.




























Mittwoch, 3. September 2014

Reise zum Herrn der Macht






Reise zum Herrn der Macht: Meine Reise verlief nur in mir selbst
Taschenbuch von Muhyiddin Ibn Arabi (Autor), Franz Langmayr (Übersetzer), Wolfgang Herrmann (Übersetzer)


Muhyiuddin Muhammad Ibn Arabi gilt als einer der bekanntesten Mystiker. Er wurde auch  als "der größte Meister" [al-schaich al-akbar] bezeichnet, weil sein Einfluss auf die allgemeine Entwicklung des Sufismus sehr hoch eingeschätzt wird.

Ibn Arabi wurde am 7. August 1165 in Murcia (Spanien) geboren und entstammt einer sehr berühmten Familie. Sein Vater war ein einflussreicher Mann, zu dessen Freunden unter anderem Averroes und Abd al-Qadir al-Dschilani zählen.
Nach der Besetzung Murcias durch die Almohaden (eine muslimische Berber-Dynastie, die zwischen 1147 und 1269 über den Maghreb und al-Andalus herrschte) siedelt die Familie des damals achtjährigen Ibn Arabi nach Sevilla um. Dort studiert er den Heiligen Qur'an und Auslegung [tafsir], die Verfahrensweise [sunna], islamisches Recht [scharia], arabische Grammatik und hört Vorträge der berühmtesten Lehrer seiner Zeit.

Er wird auch von zwei geehrten Frauen erzogen, Schams Umm al-Fuqara aus Marchena und Munah Fatima bint Ibn al-Muthanna aus Cordoba. Beide sind zu diesem Zeitpunkt schon sehr alt, letztere zumindest über neunzig Jahre.
Einige Jahre später heiratet Ibn Arabi eine Frau namens Maryam bint Muhammad ibn Abdun. Diese ist eine sehr beliebte und einflussreiche Person und teilt mit ihrem Ehemann den Wunsch, sich in die Mystik zu vertiefen.

Im Jahr 590 n.d.H. (1193 n.Chr.) verlässt Ibn Arabi die iberische Halbinsel und reist nach Tunis (Tunesien). Auf dieser Reise behauptet er Chidhr begegnet zu sein und von ihm ein Chirqa, ein Gewand des Sufismus, erhalten zu haben.
Aufgrund der andauernden Kämpfe in Nordafrika entscheidet er sich noch im selben Jahr, nach Andalusien zurückzukehren. Dabei trifft er auf dem Weg nach Sevilla in der Stadt Tarifa auf al-Qalafat, um mit ihm über die Verdienste der Armut und des Reichtums zu diskutieren.
In den Jahren 591 und 593 n.d.H. bereist er Fes, wo sein Ruf ihm vorauseilt und viele Schüler anzieht. Anschließend kehrt er in seine Geburtsstadt Murcia zurück. Auf dem Weg dorthin verweilt er in Granada und besucht die Sufi-Schule von Almeria, die von Ibn al-Arif gegründet war.

598 n.d.H. unternimmt Ibn Arabi eine weite Reise in den Orient, wobei er Alexandria, Kairo und schließlich Mekka besucht. 601 n.d.H. verlässt er Mekka und geht nach Bagdad. Anschließend bereist er Ägypten und geht 604 n.d.H.erneut nach Mekka. Ibn Arabi besucht auch Konya.
Im Jahr 620 n.d.H. beschließt Ibn Arabi, sich in Damaskus niederzulassen, wo er bis zu seinem Tod am 28. Rabi-ul-Achir 638 n.d.H. (16.11.1240 n.Chr.)bleibt.

Eine kleine Auswahl seiner Werke ist:
 - "Übersetzung der Sehnsüchte" [tardschuman al-aschwaq]
 - "Die mekkanischen Offenbarungen" [al-futuhat-ul-makkiyya]
 -  "Ringsteine der göttlichen Weisheit" [fusus al-hikam] - in Deutsch erschienen als "Die Weisheit der Propheten"
 - "Der Geist der Heiligkeit, der die Seele leite" [ruh al-quds fi munakahat an-nafs]
 - "Die vollkommene Perle, die Geschichten von denjenigen erzählt, die mir auf dem Weg in die andere Welt geholfen haben" [durrat al-fakhirah fi dhikr man intafa’tu bihi fi tariq al-achirah]
 - "Der innerste Kern" [lubbul lubb] und "Buch der Antworten" [kitab al-Adschwibah] - beide Texte sind in Deutsch erschienen unter dem Titel "Der verborgene Schatz"
Zu den von ihm vertretenen Konzepten gehört auch die Einheit der Existenz [wahdat-ul-wudschud].

Meine Reise verlief nur in mir selbst 

»Ich sah dich nicht auf meinem Weg. Gibt es da noch einen anderen Pfad?« // »Ein jeder hat seinen Weg, den niemand sonst als nur er beschreitet.« // »Und wo befinden sich diese verschiedenen Wege?« //
»Sie entstehen durch das Reisen selbst.«

Zwei Texte des andalusischen Mystikers Ibn Arabi (1165–1240), des »größten Meisters«, die – in Anspielung auf die berühmte »nächtliche Reise« oder Himmelfahrt des Propheten Mohammed – die Umstände und Erfahrungen des völligen Aufgehens in Gott beschreiben.
Ibn Arabis Bearbeitung dieses Materials widerspiegelt sowohl seinen besonderen Zugang zum Koran und den Hadithen als auch die ganze Spannweite seiner metaphysisch-theologischen Lehren und seines Interesses an praktischer Spiritualität.

Im engeren Sinn eine Erläuterung von khalwa, einer Sufi-Übung zur Erlangung der Gegenwart Gottes durch absolute Aufgabe der Welt, beschreibt die Reise zum Herrn der Macht den geistigen Aufstieg durch alle Stufen der Existenz bis hin zur Göttlichen Gegenwart. Ibn Arabi ruft den, der den mystischen Weg der Sufis gehen will, dazu auf, sein Herz zu reinigen und eins zu werden mit seiner inneren Essenz.
Mit großer Klarheit und der Überzeugungskraft autobiografischer Passagen schildert Ibn Arabi die Erfahrung seiner eigenen Himmelfahrt auch im Text Meine Reise verlief nur in mir selbst, einer hier erstmals auf Deutsch vorliegenden, kommentierten Übersetzung des Kapitels 367 aus seinen umfangreichen »Futuhat al-Makkiyah«.



Dienstag, 2. September 2014

Mirza Schafi Wadha - ein Dichter




Mirza Schafi Wadha
war ein Dichter im 19. Jh. n.Chr. in Aserbaidschan.


Er ist 1794 in Gendsche (Aserbaidschan) geboren. Sein Großvater war Muhammad Schafi, einer der Prominenten der Stadt.
Sein Vater Kerbelayi Sadihwar Architekt des Dschawad-Chan-Palastes in seiner Geburtstadt. In der Madrasa lernte er Arabisch und Persisch.
 Seine Verse erschienen in mehreren europäischen Sprachen. 1844 gründete er in Tiflis die literarische Gesellschaft „Divani-hikmət“, die viele prominente Aserbaidschaner, Russen und ausländische Intellektuelle besuchten.

1840 zog er nach Tiflis und arbeitete dort als Lehrer. Mirza Schafis schrieb in Azeri-Türkisch und Persisch. Seine Dichtung wurde in mehrere europäische Sprachen übersetzt.
1844 gründete er in Tiflis die literarischen Kreis "Divani-Hikmet". Dort lernte Friedrich von Bodenstedt ihn kennen.
Bodenstedt veröffentlichte 1851 in Deutschland "Die Lieder des Mirza-Schaffy" mit Übersetzungen der Gedichte von Mirza-Schafi.  Das Buch wurde zu einem großen Erfolg  und wurde in mehrere europäische Sprachen übersetzt.

Nach dem Ableben von Mirza-Schafi behauptete Bodenstadt allerdings, dass er die Gedichte selbst geschrieben hätte.

Mirza-Schaffy hat zusammen mit V.V.Grigoryev das erste Sprachehrbuch in Azeri-Türkisch mit dem Titel "Kitabi-Türki" verfasst.
Er starb 1852 in Tiflis.



Dass du am Abend zu mir kommst, 

Wird sehr zu deinem Frommen sein, 
Wenn du am Morgen lieber kommst 
Es soll dir unbenommen sein – 
Komm du zu irgendeiner Zeit, 
Wirst allezeit willkommen sein!



Dies soll euch jetzt als neuestes Gebot 
Verkündigt werden: 
Es soll auf Erden nicht mehr ohne Not 
Gesündigt werden! 
Wo nicht ein süßer Mund, ein schönes Auge
Verlangen weckt, – 
Da soll den Sündern alle Gnade nun 
Gekündigt werden! 
Jedweder Mund, der sich in schlechten Küssen 
Versündigt hat, 
Kann nur durch eine Flut von echten Küssen 
Entsündigt werden!


Asmi Achmed Effendi, erster Botschafter der Osmanen






Asmi Achmed Effendi,
auch Azmi Ahmet Efendi geschrieben, war der erste Botschafter der Osmanen in Berlin.

Nachdem bereits im November 1763 eine türkische Gesandtschaft in Berlin kurzzeitig anwesend war, traf Asmi Achmed Effendi mit einer 15-köpfigen Gefolgschaft am 16.2.1791 in Berlin ein und bezog am Gendarmenmarkt Quartier. 


1779 erscheint er bei König Friedrich Wilhelm II. zu einer Audienz.
1918 verfasste Otto Müller seien Dissertation mit dem Titel "Azmi Efendis Gesandtschafts-reise an den preußischen Hof. Ein Beitrag zur Geschichte der diplomatischen Beziehungen Preußens zur Hohen Pforte unter Friedrich Wilhelm II." (Hohe philosophische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).
Asmi Achmed Effendi wurde unter dem Vorwand der Erwiderung der bei dem letzten Thronwechsel dargebrachten Glückwünsche am 12. November 1790 losgeschickt. Er war ein Neffe des Gesandschaftsleiters von 1763 Ahmed Resmi, mit dem er damals in Berlin war.
Der Vorwand war:
Er sollte ein an den König gerichtetes Schreiben des Sultans überbringen, worin dieser verlangte, dass der König den Krieg gegen Russland nun bestimmt im Frühjahr beginne und nicht eher Frieden schließe, als bis die Krim wiedererobert sein würde. Dazu hatte er die Aufgabe, in Berlin zu bleiben.