Dienstag, 19. August 2014

Arabia Petraea






Arabia Petraea: Von Alois Musil
Taschenbuch – von Alois Musil (Autor), Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien (Autor)

Alois Musil (* 30. Juni 1868 in Rychtařov, Mähren; † 12. April 1944 in Otryby, damals Protektorat Böhmen und Mähren) Er war ein österreichisch-tschechischer Orientalist, Theologe und Geograph.
Während des Ersten Weltkrieges wurde er zeitweilig zum Gegenspieler von T. E. Lawrence (Lawrence von Arabien).
Alois Musil wuchs als ältester Sohn einer armen, mährischen Bauernfamilie auf dem Land auf. Er war ein Großcousin des Schriftstellers Robert Musil. Ihre Großväter Franz und Matthias waren Brüder.

Dank eines Stipendiums des Erzbischofs von Olmütz konnte Musil ab 1887 an der dortigen Palacký-Universität katholische Theologie studieren und seine Studien später im Nahen Osten fortsetzen.
Nachdem er sich zunächst mit den religiösen Verhältnissen im Böhmen und Mähren des 17. und 18. Jahrhunderts beschäftigt hatte, konzentrierte er sich später auf grundlegende Fragen des Monotheismus in Judentum, Christentum und Islam.
Von 1920 bis 1938 war er Professor für Orientalistik an der Universität Prag, wo er das orientalische Institut begründete.


Musil unternahm nach 1895 eine Reihe ausgedehnter Forschungsreisen durch Arabien und das Heilige Land.
Sein Kartenwerk Arabia Petraea, 1907 veröffentlicht, bildete eine erste wissenschaftliche Bestandsaufnahme der nabatäischen Altertümer, unter anderem der Ruinen von Petra.
Später veröffentlichte er ein monumentales Werk über Qusair 'Amra und andere Umayyaden-Schlösser. Von 1898 bis 1935 war Musil, der Schriften in tschechischer, deutscher und arabischer Sprache veröffentlichte, als Professor an verschiedenen Hochschulen in Olmütz, Wien und Prag tätig.

Seit 1909 war Musil Professor für Biblische Hilfswissenschaften und arabische Sprachen an der Theologischen Fakultät der Universität Wien. In dieser Zeit entwickelte er eine enge Beziehung zum Haus Habsburg. 1912 unternahm er mit Prinz Sixtus von Bourbon-Parma, dem Bruder der Thronfolgergemahlin und späteren Kaiserin Zita, eine gemeinsame Orientreise. Musil galt als „graue Eminenz“ am Hof und wurde zeitweilig mit Rasputin verglichen.

Während des Ersten Weltkrieges unternahm Musil im Auftrag des österreichischen Kaisers Franz Joseph in den Jahren 1914/15 und 1917 Reisen ins Osmanische Reich. Er sollte zwischen der Hohen Pforte in Konstantinopel, die mit Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich verbündet war und den arabischen Fürsten vermitteln, die mit den Engländern sympathisierten.
Es gelang ihm zumindest, die nordarabischen Stämme vom direkten Aufstand abzuhalten. Dadurch kamen die Bemühungen seines Gegenspielers auf britischer Seite, Thomas Edward Lawrence (Lawrence von Arabien) erst zum Erfolg, als sie für den Kriegsausgang nicht mehr entscheidend waren.

Anders als Lawrence wurde Musil nach dem Krieg nicht zur gefeierten Legende. Seine wissenschaftlichen Forschungsberichte boten dazu weniger Anlass als Lawrences auch literarisch anspruchsvolle Schilderungen.
Alois Musil verstarb am 12. April 1944 in dem kleinen Ort Otryby, südlich von Prag. Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass umfasst 39 Bücher und mehr als 1240 Aufsätze.


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