Mittwoch, 4. September 2013

Zwischen Steppe und Garten






Zwischen Steppe und Garten

Türkische Literatur aus tausend Jahren [Taschenbuch]


Wolfgang Günter Lerch, Jahrgang 1946, studierte Germanistik, Philosophie und Islamkunde. Er unternahm zahlreiche Reisen in den Orient und begleitete archäologische Explorationen, vor allem in die Türkei und Syrien. 
Seit 1978 ist er als Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für den Bereich Nordafrika und Naher Osten zuständig. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Thema Islam.


Zwischen der Steppe einerseits und dem Garten andererseits, das heißt zwischen Kargheit und Fülle, Ödnis und üppigem Reichtum haben sich seit alters her Geschichte und Kulturgeschichte der Türken ereignet. 

Im Jahre 2006 erhielt der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk aus Istanbul den Nobelpreis für Literatur. Er war der erste Türke, dem diese Ehre zuteil wurde. Der Blick ist frei geworden für die Erzählweise und Dichtung eines Landes, das bisher weitgehend im Abseits stand.
Die repräsentative Auswahl und Blütenlese der Anfänge und Reifung türkischer Literatur mit ihrem kulturgeschichtlichen Hintergrund bilden einen Einstieg in den Kosmos der türkischen Sprachen und Literaturen und sind die Ergänzung und Erweiterung des Titels »Die Laute Osmans. 
Türkische Literatur im 20. Jahrhundert« von Wolfgang Günter Lerch.












































Dienstag, 3. September 2013

Abdülhak Hâmid, Tarhan



Abdülhak Hâmid 

1852 - 1937



Abdülhak Hâmid, den Namen Tarhan führte er erst seit der Einführung der Familiennamen in der Türkei, stammte aus einer angesehenen Familie von Religionsgelehrten und Medizinern.
Abdülhak Hâmids Vater Hayrullah Efendi war ebenfalls Mediziner und Politiker, ist heute aber vor allem als Historiker bekannt. Seine Mutter Müntehâ Nasib Hanım stammte aus dem Kaukasus und war als Sklavin nach Istanbul gelangt.

Nach dem Tod seines Vaters arbeitete Abdülhak Hâmid einige Jahre lang bei verschiedenen Regierungsbehörden und lernte dort den Publizisten und Autor Ebüzziya Tevfik kennen, der ihn in Kontakt mit weiteren Schriftstellern wie Namık Kemal brachte.


Abdülhak Hamid ist der Schöpfer der modernen türkischen Poesie, der mit großräumigen Gedichten westliche Rhythmen in die Türkei einführte.

In Istanbul geboren, im diplomatischen Dienst in Paris, London, Den Haag und Brüssel; hier durch die Kunst des Westens berührt.
Seine vier schönsten Hymnen sind verdeutscht durch A. Fischer.

Die Hymnen zeichnen sich aus durch Größe der Weltumfassung, vielstrophig strömend, und volkstümlichen Kehrreim, in dem sich jede Strophe fängt.
Eine im Abendland selten gewordene Schöpfungsliebe, die im Einfachsten das Größte erfährt:
"Was ist die Allmacht für ein Dichter! Auch die Werke, die sie hinstreut, dichten! Aue, Meer, Bergland und Frühlingsmorgen: Ein Dichter muß werden, wer hier geboren ist."

Abdülhak Hamid ist auch als Dramatiker hervorgetreten (Geister), mit Stoffen aus der heroischen Vergangenheit des Islam.


Seine Werke:

   Gedichte 
  • Sahra (Das offene Land, 1879)
  • Makber (Das Grab, 1885)
  • Ölü (Der Tote, 1885)
  • Hacle (Das Brautgemach, 1886)
  • Bunlar Odur (Das sind sie, 1885)
  • Divaneliklerim Yahut Belde (Meine Torheiten oder die Stadt, 1885)
  • Bir Sefirenin Hasbihali (Herzenserguss eines liederlichen Mädchens, 1886)
  • Bala’dan Bir Ses (1912)
  • Validem (1913)
  • İlham-ı Vatan (1916)
  • Tayflar Geçidi (1917)
  • Ruhlar (1922)
  • Garam (1923).
    Theaterstücke
  • Macera-yı Aşk (1873)
  • Sabr-u Sebat (1875)
  • İçli Kız (1875)
  • Duhter-i Hindu (1876)
  • Nazife (1876)
  • Nesteren (Die Narzisse, 1878)
  • Tarık Yahut Endülüs’ün Fethi (Tarik oder die Eroberung Andalusiens, 1879)
  • Tezer Yahut Abdurrahman-ı Salis (1880)
  • Eşber (1880)
  • Zeynep (1908)
  • İlhan (1913)
  • Liberte (1913)
  • Finten (1916)
  • İbn-i Musa Yahut Zadülcemal (1917)
  • Sardanapal (1917)
  • Abdüllahi’s Sağir (1917)
  • Yadigar-ı Harb (1917)
  • Hakan (1935)
  • Cünun-ı Aşk (1917)
  • Kanuni’nin Vicdan Azabı (1937)



Als sein bedeutendster Gedichtzyklus gilt Makber, das Grab.

Die Werke, welche nach 1885 entstanden, wurden nur zum Teil zu Lebzeiten des Autors publiziert, die nachfolgende Generation der jungtürkischen Reformer empfand seine Themen und Stilmittel als wegweisend für das 20. Jahrhundert.


Quellen:
- Enzyklopädie des Islam
- Hermann Pongs Lexikon der Weltliteratur
- Harenbergs Lexikon der Weltliteratur
- Wikipedia







Mittwoch, 5. Juni 2013

Wafaa El Saddik - Mein Leben als Schatzhüterin Ägyptens





Es gibt nur den geraden Weg:
Mein Leben als Schatzhüterin Ägyptens [Gebundene Ausgabe]
Wafaa El Saddik (Autor), Rüdiger Heimlich (Autor)

Wafaa El Saddik, Dr. phil., geboren 1950, studierte Ägyptologie an der Cairo University und promovierte in Wien. Sie war die erste Ägypterin, die eine Ausgrabung (in Karnak) leitete, und ist die erste Frau an der Spitze des Ägyptischen Nationalmuseums in Kairo. 1989 heiratete sie und gründete eine Familie in Köln. Sie publizierte eine Reihe von Büchern und kuratierte internationale Ausstellungen wie »Tutanchamun. Das Goldene Jenseits«. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach international ausgezeichnet.

Rüdiger Heimlich, Dr. phil., geboren 1959, studierte in Heidelberg, Halifax und Kingston, Kanada, Literaturwissenschaft. Er ist Politikredakteur beim Kölner Stadt Anzeiger und arbeitet seit 1990 auch als freier Journalist für Radio, Fernsehen und zahlreiche deutsche und englischsprachige Zeitschriften, insbesondere über Archäologie, Literatur und Musik.

Von 2004 bis 2010 war sie Generaldirektorin des Ägyptischen Museums in Kairo.
Das Kindermuseum des Ägyptischen Museums Kairo ist ein Museum, das speziell darauf ausgelegt ist, jungen Besuchern die Kultur, Geschichte und Archäologie des Alten Ägypten zu vermitteln und wurde auf Initiative der damaligen Direktorin des Kairoer Ägyptischen Museums Wafaa el-Saddik gegründet



Schon in ihrer Kindheit und Jugend im Nildelta ist Wafaa El Saddik fasziniert von den großartigen Zeugnissen der Pharaonen-Zeit. Als Studentin träumt sie davon, eines Tages selbst Ausgrabungen durchzuführen und im Ägyptischen Museum in Kairo zu arbeiten. Gefördert werden in dieser Zeit aber bevorzugt Männer, vor allem solche, die dem Regime nahestehen.

Doch sie setzt sich durch, erhält Stipendien für Boston und Wien und wird die erste Frau an der Spitze von Ägyptens Nationalmuseum – der Cash-Machine des Antikendienstes. Sie führt die erste Generalinventur in der hundertjährigen Geschichte des Museums durch und entdeckt dabei lange vergessene Schätze im Keller des Hauses.

Doch in der Altertümerverwaltung begegnen ihr auch Korruption und Vetternwirtschaft. In ihren sehr persönlichen Erinnerungen blickt sie zurück auf die Geschichte ihres Landes. Sie fragt:
- Was ist mit uns Ägyptern passiert?
- Warum scheiterte der begeisterte Aufbruch Ägyptens unter Nasser?
- Warum brachte Sadat keinen Frieden?
- Warum ließen sich die Ägypter von Mubarak so korrumpieren?
- Und warum haben heute die Muslimbrüder das Sagen?

Ihre erste Sorge aber ist: Wie kann das antike Erbe ihres Landes wirksam geschützt werden.

Doch während der Revolution 2010/11 in Ägypten nutzten Plünderer die chaotischen Zustände für Beutezüge und es entstand zum Teil erheblicher Sachschaden.

Im Ägyptischen Museum wurden Mumien und andere Relikte altägyptischer Geschichte zerstört. Unter anderem wurden Exponate des Pharaos Tutanchamun vernichtet. Wafaa el-Saddik, die bis Ende 2010 leitende Direktorin des Ägyptischen Museums in Kairo war, machte das Wachpersonal und Polizisten für die Plünderungen in der Kunstsammlung verantwortlich.
„Das waren die Wächter des Museums, unsere eigenen Leute“, so el-Saddik. Ein weiteres Museum in Memphis wurde komplett ausgeraubt.




Montag, 3. Juni 2013

Khalil Gibran: Schönheit ...



Die zentralen Motive seiner Dichtung und seines philosophischen Denkens kreisen um den Gedanken, dass das Leben, die Liebe und der Tod das Wesentliche für uns Menschen sein sollen. 

Sein Werk wird als Bindeglied der philosophischen Richtungen des Orients, z. B. des Sufismus, und der westlichen Philosophien gesehen.




Montag, 20. Mai 2013

al Kindi - die Erste Philosophie

 



al-Kindi: Die Erste Philosophie: Arabisch - Deutsch [Gebundene Ausgabe]
al-Kindi (Autor), Anna Akasoy (Übersetzer)

Al-Kindi gilt als der Begründer der arabischen "falsafa", also der aristotelisch geprägten Philosophie im Islam.
Er war maßgeblich an der philosophischen Bewegung im Bagdad des 9. Jahrhunderts beteiligt, wo ein Übersetzerzirkel im sogenannten Haus der Weisheit (Bait al-hikma) die Schriften griechischer Philosophen ins Arabische übertrug.

Al-Kindis Metaphysik-Schrift, die hier als erste seiner bedeutenden Schriften in einer deutschen Übersetzung vorgelegt wird, ist grundlegend für sein Philosophieverständnis.



Der erste große »Systematiker«, al-Kindi, lebte zur Zeit der großen Übersetzer, und es ist bekannt, dass der Gelehrte Ibn Na'imaal-Himsi  (gest.835) just die so einflussreiche »Theologie des Aristoteles« für al-Kindi übersetzte. 

Damit begann die  Phase der zahlreichen bedeutenden neoplatonischen Philosophen im Islam.

Systematisches Philosophieren bedeutete zunächst, dass die  Denker auf bestehende philosophische Systeme zurückgriffen, also auf die große Philosophie der Antike und Spätantike: Platon, Aristoteles und die Neoplatoniker.
Es bedeutet aber auch, dass die islamischen Philosophen ihrerseits philosophische  »Systeme« der Welterklärung aufzustellen begannen, die möglichst alle Bereiche des philosophischen Denkens behandelten  (und dazu gehörten zumindest prinzipiell auch die heute sogenannten  Naturwissenschaften).
Dabei flossen unterschiedliche Elemente der antiken Vorbilder ein, die aber im Ergebnis zu  einer autonomen Weltbetrachtung führten.

Al-Kindi bemühte sich stärker als seine Nachfolger um die Vermittlung zwischen koranischer Botschaft und griechischer Philosophie.





Samstag, 18. Mai 2013

Arabische Geisteswelt: ausgewählte und übersetzte Texte von Al-Gahiz



Arabische Geisteswelt [Gebundene Ausgabe]  
Amr Ibn-Bahr al- Gahiz (Autor), Charles Pellat (Mitarbeiter)

al-Dschāhiẓ (arabisch ‏الجاحظ‎, DMG al-Ǧāḥiẓ), * um 776 in Basra, † Dezember 868 oder Januar 869, mit vollständigem Namen Abū ʿUthmān ʿAmr ibn Baḥr Maḥbūn al-Kinānī al-Līṭī al-Baṣrī ‏war ein arabischer Literat, der eine große Zahl von Adab-Werken verfasste und der rationalistischen Glaubensrichtung der Mu'tazila angehörte.

Al-Dschahiz ist ein Schüler des Theologen al-Nazzam (775–846), der die Dualisten und materialistischen „Physiker“ (dahriyya) bekämpfte. Durch seine Schriften stützte er den Abbasiden-Kalifen al-Ma'mun (813–833).

Als ein Schöpfer arabischer Prosa trat er für eine arabische Kultur ein, welche die arabische Tradition mit der griechischen Philosophie kombinierte. Er hinterließ mehr als zweihundert Werke, von denen gut fünfzig erhalten sind.

Der französische Arabist Charles Pellat hat sich um die Erschließung seiner Werke für den westlichen Leser verdient gemacht.



Erhaltene Werke:

Kitāb al-Ḥayawān ("Buch der Tiere")
Das Kitāb al-Ḥayawan ist eine Enzyklopädie über Tiere in sieben Bänden, die mehr als 350 Tierarten in der Form von Anekdoten, poetischen Beschreibungen und Sprichwörtern behandelt.
Insbesondere spekulierte al-Dschahiz über den Einfluss der Umwelt auf Tiere, was man als einen Vorläufer zur Evolutionstheorie ansehen kann. al-Dschahiz betrachtete den Effekt der Umwelt auf die Wahrscheinlichkeit eines Tieres, zu überleben und beschrieb den Kampf ums Überleben, einen Vorläufer der natürliche Selektion.

al-Dschahiz schrieb:  
„Tiere befinden sich in einem Kampf um die Existenz; um Ressourcen, um zu vermeiden, gefressen zu werden, um Fortpflanzung. Umwelteinflüsse beeinflussen den Organismus, so dass neue Eigenschaften entwickeln werden, die das Überleben sichern, mit dem Ergebnis, dass neue Arten entstehen.“


Kitab al-Buḫalāʾ ("Buch der Geizkragen")
Dies ist eine Sammlung von Geschichten über die Habgier. Die Geschichten tragen satirische Züge und bilden das beste Beispiel für den Prosastil des Autors. Es ist eine feinfühlige Studie über die menschliche Psychologie. Al-Ǧāḥiẓ spottete über Lehrer, Bettler, Sänger für ihr gieriges Verhalten. Das Buch gilt als eines der besten Werke von Al-Ǧāḥiẓ, und viele der Geschichten werden regelmäßig in Zeitschriften in der arabischen Welt abgedruckt.

Textbeispiel:
„Abu Sa’id hatte es seiner Dienerein verboten, den Kehricht aus dem Haus zu schaffen, und ihr sogar aufgetragen, den aus den Wohnungen der Mieter zu sammeln …
Von Zeit zu Zeit setzte er sich hin, und die Dienerin kam mit einem Korb und schüttete den Kehricht vor ihm in Haufen auseinander, die er dann einen nach dem anderen durchsuchte …
 Kleiderlumpen wurden an Leute, die mit Tellern und Hausgeräten handelten, verkauft, Granatapfelschalen an Färber und Gerber, Flaschen an Glaser, Dattelkerne an Leute, die sich junge Gazellen hielten, Pfirsichkerne an Pflanzer und Nägel und Eisenstücke an Schmiede …
Knochenstücke wurden als Brennstoff genutzt, Tonscherben bei neuen Öfen verwertet und Steine für einen Bau gesammelt. …
Wenn dann noch die reine Erde übrigblieb und er daraus […] Ziegel machen wollte, so nahm er keine Kosten für Wasser auf sich, sondern gab allen Hausbewohnern die Weisung, nur über diesem Lehm die rituelle Reinigung vorzunehmen …“ 


Kitab Mufāḫarat al-Ǧawārī wa-l-ġilmān ("Das Buch der Konkubinen und Epheben")
Im Arabischen ist jawari der Plural von jariya, was eine weibliche Dienerin im Sinne von Konkubine bedeutet. Es gab zwei Arten von Dienerinnen, die eine Art für den Haushalt und tägliche Erledigungen, und die andere Art, qina genannt, die auch singen konnte und höher im Wert stand. In der Tat war deren Preis sehr hoch, so dass nur Fürsten und reiche Kaufleute sie sich leisten konnten.

Das Wort ghilman ist der Plural von ghoulam, was einen männlichen Diener bezeichnet und auch Eunuch und Ephebe bezeichnet. Für die meisten Gelehrten ist dieses Werk über Konkubinen und Epheben ein üppiges Buch über die Sinnlichkeit, und al-Dschahiz erzählt darin Geschichten erotischer Art.


al-ʿUthmānīya ("Die ʿUthmāniden")
Es handelt sich um eine politische Schrift, in der al-Dschāhiẓ die Legitimität des abbasidischen Kalifats gegenüber den Schiiten verteidigte, deren Auffassung, wonach ʿAlī ibn Abī Tālib schon nach dem Tode des Propheten das Kalifat zugestanden hätte, zurückwies, und den Vorzug Abū Bakrs vor allen anderen Muslimen herausstellte.


Mittwoch, 13. Februar 2013

Es droht eine ernste Wasserknappheit

Quelle: Iln / DOHA (inn) / Arabische Welt | 13.02.2013



Es droht eine ernste Wasserknappheit

DOHA (inn) – Im gesamten Nahostgebiet fehlt eine Süßwassermenge, die so groß ist wie das Tote Meer. Das zeigt ein Bericht der US-Raumfahrtsbehörde NASA. Insgesamt handelt es sich um einen Verlust von etwa 144 Kubikkilometer der gesamten Wasserreservoirs in Teilen der Türkei, Syrien, dem Irak und Iran.


Damit gehöre der Süßwasserverlust zu den größten weltweit, heißt es in der Studie. Die Satelliten der NASA hatten seit dem Jahr 2003 sieben Jahre lang Daten über die Wasservorkommen in Nahost gesammelt. 
Der nun festgestellte Rückgang sei außerdem der weltweit schnellste nach Indien. Rund 60% des Verlustes resultierten aus dem Anpumpen der Grundwasservorräte, zu denen auch etwa 1.000 Brunnen im Irak gehörten. Die Dürre, inklusive einer zurückgehenden Schneedecke und dem Austrocknen des Bodens, sowie ein Wasserverlust der Oberflächengewässer seien außerdem Gründe für das Fehlen der riesigen Wassermenge.

Ernste Bedrohung
Die Studie ist der aktuellste Beweis für eine Verschlimmerung der Wasserkrise im Nahen Osten. Wegen zunehmender Bevölkerungsdichte, Kriegen und einer Verschlechterung der klimatischen Bedingungen droht einigen Ländern in den kommenden Jahren eine ernste Wasserknappheit. Der Jemen mache die Halbtrockenheit und die wachsende Armut für die Wassernot verantwortlich. Die Golfstaaten hingegen schieben die Wasserknappheit auf das Wirtschaftswachstum, das moderne Städte mitten in der Wüste entstehen ließ.
Auf der UN-Klimakonferenz 2012 in Doha hatte die Weltbank die Wasserknappheit dem Bericht zufolge als eines der größten Probleme in Afrika und im Nahen Osten bezeichnet. Wegen des Klimawandels erwartet man weitere und extremere Dürreperioden. Bis zum Jahr 2050 werde der Wasserabfluss um 10 Prozent sinken, die Nachfrage nach Wasser werde aber bis zum Jahr 2045 um 60 Prozent steigen, vermuten die Experten.
Ein großes Problem, um die Wasservorräte zu erhalten, sind die unterschiedlichen Interessen von Syrien, dem Irak und der Türkei. Die Quellgebiete von Euphrat und Tigris würden von der Türkei kontrolliert.  Außerdem sei das Land für die Reservoirs und die Infrastruktur des „Südanatolien-Projekts“ verantwortlich. Das Projekt steuert die Wassermenge, die nach Syrien und in den Irak fließt. 
Es gibt immer wieder Spannungen, da die Türkei seit der Dürre im Jahr 2007 kontinuierlich Wasser abführt, um Ackerland zu bewässern. Unter anderem zeigt ein Bericht der UN, dass der Irak deshalb auf die Grundwasservorräte zurückgreifen müsse. 
Die trockenen Regionen werden noch trockener. Sie müssen die verfügbaren Wasservorräte so gut wie möglich bewältigen, machte Jay Famiglietti, führender Forscher der Studie und Professor für Erdsystem-Wissenschaften an Universität Kalifornien deutlich.

Quelle: Iln / DOHA (inn) / Arabische Welt | 13.02.2013


Dienstag, 12. Februar 2013

Richtet sich die Türkei jetzt an Asien aus?

Quelle: Daniel Pipes / The Washington Times / Middle East Forum
Auszug aus dem Beitrag vom 6. Februar 2013 / OL 12.Februar 2013
Englischer Originaltext: Is Turkey Leaving the West?
Übersetzung: H. Eiteneier



Richtet sich die Türkei jetzt an Asien aus?


Die jüngsten von der Regierung der Türkei unternommenen Schritte, legen nahe, dass das Land bereit sein könnte dem NATO-Club der Demokratien zugunsten russischer, chinesischer und autoritärer Staaten den Laufpass zu geben.


Das Logo der Shanghai Cooperation Organisation (in Chinesisch und Russisch).
Beginnend im Jahr 2007 stellte Ankara dreimal erfolglos den Antrag als Gastmitglied der Shanghai Cooperation Organisation (oder SCO, informell auch als Shanghai Five bekannt) beizutreten. 

1996 von den Regierungen Russlands und Chinas zusammen mit drei ehemaligen sowjetischen Staaten Zentralasisens gegründet (2001 trat ein vierter bei), hat die SCO vom Westen minimale Aufmerksamkeit erhalten, obwohl sie große Sicherheits- und andere Ziele hat, darunter die mögliche Schaffung eines Gas-Kartells. Darüber hinaus bietet sie auch eine Alternative zum westlichen Modell, von der NATO über Demokratie bis zur Ersetzung des US-Dollars als Reservewährung. 

Nach diesen drei Ablehnungen stellte Ankara 2011 den Antrag auf den Status eines "Dialogpartners", der im Juni 2012 gewährt wurde.


Einen Monat späte berichtete der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan, dass er Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt hat
"Kommt schon, nehmt uns [als Vollmitglied] in die Shanghai Five auf und wir werden uns das mit der Europäischen Union überlegen." 

Erdoğan wiederholte das am 25. Januar, wobei er die feststeckenden türkischen Bemühungen des Beitritts zur Europäischen Union (EU) anführte: 
"Als Premierminister von 75 Millionen Menschen", erklärte er, "fängt man an nach Alternativen Ausschau zu halten. Das ist der Grund, dass ich Herrn Putin neulich sagte: 'Nehmt uns in die Shanghai Five auf; tut es und wir werden uns von der EU verabschieden.' Was soll die Hinhalterei?" 
Er fügte an, dass die SCO "viel besser ist, sie ist weit mächtiger [als die EU] und wir teilen Werte mit ihren Mitgliedern."

Der türkische Kolumnist Kadri Gürsel dazu: 
- Die EU-Kriterien verlangen von der Türkei DemokratieMenschenrechte, Gewerkschaftsrechte, Minderheitenrechte, Gleichstellung der Geschlechter, gerechte Einkommensverteilung, Teilhabe und Pluralismus. 
- Die SCO als Union von Ländern, die von Diktatoren und Autokraten beherrscht werden, wird keine dieser Kriterien für einen Beitritt verlangen. 

Anders als die Europäische Union werden die Shanghai-Mitglieder Erdoğan nicht unter Druck setzen liberaler zu werden, sondern werden seine diktatorischen Tendenzen fördern, die so viele Türken bereits fürchten.



Worauf läuft das alles hinaus? Die Finte SCO sieht sich bedeutenden Hindernissen ausgesetzt: 
- Ankara führt die Bemühungen zum Sturz von Bashar al-Assad an, während die SCO den belagerten syrischen Führer entschieden unterstützt. 
- NATO-Truppen sind gerade erst in der Türkei eingetroffen, um Patriot-Batterien zu besetzen, die das Land vor Syriens in Russland gefertigten Raketen schützen. 
- Eine größere Rolle spielt, dass sich alle sechs SCO-Mitglieder dem von Erdoğan verfochtenen Islamismus entgegenstellen. 
Vielleicht erwähnte Erdoğan deshalb die SCO-Mitgliedschaft nur, um die EU unter Druck zu setzen; oder um symbolische Rhetorik für seine Unterstützer anzubieten.
Beides ist möglich



Der komplette Beitrag ist einzusehen unter:
http://de.danielpipes.org/12539/tuerkei-verlaesst-westen



Sonntag, 27. Januar 2013

Am Anfang war das Feuer

Quelle: parseundparse


Jašne Sade – Am Anfang war das Feuer


Jašne Sade oder auch Sadah genannt gehört zu den ältesten Festen der Menschheit und wird am 30. Januar eines jeden Jahres, 50 Tage und 50 Nächte vor Nowruz, dem persischen Neujahrsanfang am 20. oder 21. März, genau in der Mitte des Winters, mit großen Feuern gefeiert.

Mit diesem Fest wird die Bedeutung des Feuers für den Menschen, aber auch der baldige Sieg des Lichts über die Dunkelheit und der baldige Sieg über Frost und Kälte zelebriert. 



„Der Weltherr vor dem, der die Welt erschuf
Brachte Gebet dar und Dankes Ruf
Dass solcher Leitung Licht er gab;
Darauf das Feuer zur Richt’ er gab,
Sprechend: Ein Gottesglanz das ist,
Den bete an, wenn du weise bist.
Nachts schürt‘ er ein Feuer bergeshoh
Der Shah und das Volk umkreiste die Loh.
Ein Fest war die Nacht durch, getrunken ward Wein:
Sede soll der Name des Festes sein.
Sede blieb zu Houshangs Angedenken;
Gott möge viel Fürsten gleich ihm uns schenken”
Aus dem Shahnameh Sage II


Das Feuer nahm später auch in allen anderen Kulturen einen herausragenden Platz ein; es wurde bewundert, besungen und darüber gedichtet. 

So schrieb Friedrich Schiller im Lied der Glocke:

“Wohltätig ist des Feuers Macht, 
wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht”